Geschichte der Fakultät
Die Philosophische Fakultät ist neben der Theologie, der Jurisprudenz und der
Medizin eine der vier Gründungsfakultäten der Kieler Universität. Als Herzog Christian
Albrecht von Schleswig-Holstein-Gottorf im Jahre 1665 die Universität als
landesherrschaftliche Gründung ins Leben rief, war die Philosophische Fakultät
während der Anfangszeit, in der Nachfolge der mittelalterlichen
Artistenfakultät, teilweise noch eine Vorstufe zu den anderen drei Fakultäten:
sie vermittelte diejenigen Kenntnisse, die für den Zugang zum
wissenschaftlichen Studium von Theologie, Jurisprudenz oder Medizin erforderlich
war.
Im Laufe der Zeit wuchs die Fakultät über diese Vorbereitungsfunktion
hinaus und gewann zunehmend eigenständigen Rang. Vor allem mit dem Entstehen
neuer wissenschaftlicher Disziplinen in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts
beschleunigte sich dieser Verselbständigungsprozess, bis die Philosophische Fakultät, etwa zu
Beginn des 19. Jahrhunderts, den drei anderen Fakultäten vollständig ebenbürtig
war. Seit Beginn des 20. Jahrhunderts ist sie zahlenmäßig die stärkste Fakultät
der Universität.
1913 erfolgte die Abtrennung der Staats- und Wirtschaftswissenschaften sowie
deren Vereinigung mit der Jurisprudenz zur Rechts- und Staatswissenschaftlichen
Fakultät. 1953 wurde innerhalb der Philosophischen Fakultät eine
Geisteswissenschaftliche und eine Naturwissenschaftliche Abteilung gebildet.
Zehn Jahre später, zum 1. Oktober 1963, entstand aus der Naturwissenschaftlichen
Abteilung die Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät. Im Wintersemester
1969/1970 wurde die Rechts- und Staatswissenschaftliche Fakultät in eine
Rechtswissenschaftliche und eine Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche
Fakultät geteilt. Die damals herausgelöste und der neuen "WiSo-Fakultät"
zugeordnete Politische Wissenschaft war als Magisterstudienfach mit der
Philosophischen Fakultät stark verbunden, ebenso wie die Soziologie (sog.
"Brückenfächer"). Seit 2006 sind die Politische Wissenschaft und die Soziologie Teil des Instituts für Sozialwissenschaft, das als gemeinsame Einrichtung der Philosophischen und der Wirtschafts-und Sozialwissenschaftlichen Fakultät etabliert wurde.
Zum Wintersemester 2002/2003 wurde die Überführung der geisteswissenschaftlichen
Fachdidaktiken aus der aufgelösten
Erziehungswissenschaftlichen Fakultät in die Philosophische Fakultät
abgeschlossen.